Von der Bürokratie erdrückt?
Foto: Pauline Bombeck

Forderungen nach weniger Bürokratie
Warum müssen Abiturprüfungen mit LKWs durch ganz Sachsen gefahren werden? Das und viele weitere Fragen versucht Sabine Friedel, die bildungspolitische Sprecherin der SPD, zu beantworten. Sie kommt zu der Lösung, dass dem Schulwesen zu viele bürokratische Hürden gestellt werden und fordert nun, dass diese nach und nach abgebaut werden. Dazu müsste laut Friedel zum einen der Abbau der ganzen Bürokratie im Schulsystem begonnen werden. Zum Beispiel sei es nicht nötig, dass das Abitur von einem Lehrer einer anderen Schule Zweitkorrektur gelesen wird. Somit müssten die Prüfungen nicht quer durch Sachsen gefahren werden. Zum anderen fordert Friedel, dass das Kultusministerium mehr Verantwortung an die Schulen abgibt. Vor allem kritisiert sie das Einstellungsverfahren von neuen Lehrern. Zurzeit liegt es noch in der Hand des Kultusministeriums – nach Friedel sollten dies aber die Schulen selber entscheiden.
Kritik von den Linken
Die Linken-Stadträtin Margitta Hollick kritisiert dabei, dass Friedel das Hauptproblem falsch benennt. Zwar stelle die Bürokratie eine Belastung für die Lehrer dar, aber vielmehr käme es zu der Überbelastung wegen des Lehrermangels, der zurzeit in Sachsen vorherrscht. Der Lehrermangel kommt deshalb zustande, da es in Sachsen keine Verbeamtung mehr gibt und es somit auch keine finanzielle Sicherung für die jungen Lehrern. Außerdem müssen die Lehrer in Sachsen ein hohes Stundenvolumen und volle Klassen bewältigen. Nach Hollick müsste man hier anknüpfen, damit der Lehrerberuf wieder attraktiver werde.
Redakteurin Marisa Becker hat sich mit der SPD-Politikerin Sabine Friedel unterhalten und hat die wichtigsten Informationen zur Bürokratie-Debatte zusammengefasst:
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