Unausgewogene Berichterstattung
Foto: Paula Drope

In einer Studie haben Daniel Geschke, Jana Eyssel und Wolfgang Frindte den Zusammenhang von Fernsehkonsum und Islamophobie untersucht. Sie fanden heraus, dass Fernsehkonsum einen nachweislichen Effekt auf die Islamophobieausprägung beim Zuschauer haben kann. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Privatsender, die durch ihre dramatisierte und emotionalisierte Darstellung der Realität kein ausgewogenes Bild des Islams zeichnen. Aber auch die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF thematisieren den Islam in 81 Prozent der Fälle in einem negativen Kontext.
Die Darstellung der öffentlich-rechtlichen Sender bezüglich des Islams ist hochgradig problematisch.
Daniel Geschke
Die unausgewogene Darstellung hat Folgen, so Geschke:
Muslime und Islam werden verbunden mit Themen wie Extremismus, Terrorismus und Problemen bei der Integration.
Daniel Geschke
Laut Bertelsmann Religionsmonitor ist der Islam die Religion, die von der deutschen Bevölkerung am stärksten als Bedrohung wahrgenommen wird. Die Studie von Geschke, Eyssel und Frindte bietet dafür einen Erklärungsansatz. Die Unausgewogenheit und Konfliktorientierung der TV-Berichterstattung über den Islam wurde in mehreren Studien bestätigt. Die Islamophobie-Studie stellt die Folgen dieser Berichterstattung in den Mittelpunkt.
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