Über die Grenzen
Foto: Beggars Group

An den kalten Novembertagen möchte man am liebsten im Traum verschwinden. Dazu lädt die Band Deerhunter geradzu ein. Die US-amerikanische Indie-Rock-Truppe, bestehend aus Bradford Cox (Gesang, Gitarre),Lockett Pundt (Gitarre), Josh Fauver (Bass) und Moses Archuleta (Schlagzeug), überzeugt mit einer Mischung aus Dream Pop, Pop Rock und experimentellen Klängen, das heißt mit einer Mischung aus Träumen, Tanzen und Nachdenken. "Fading Frontier" ist ihr fünftes Album innerhalb von zehn Jahren. Die neun Songs der Platte bilden ein harmonisches Gesamtwerk und erzählen Geschichten, die nachdenklich machen. So lautet ein Appell im Opener All the same: „You should take your handicaps / Channel them and beat them back / Till they become your strength“.
Die Texte machen Mut und blicken nach vorn. Der Sound schwingt nach oben. Er schwebt, umgeben von einem Klangteppich, der eine verklärte Atmosphäre schafft. Weicher, halliger Gesang kombiniert mit verzerrten, interessanten Sounds, sowie Beats. Für einen volleren Klang werden Synthesizer und elektrisches Cembalo eingesetzt. Der Song „Snakeskin“ fällt wegen seines Andersseins auf: Der sphärische Klang wird durch einen treibenden, coolen Sound ersetzt. Der verzerrte Gesang, die typischen Rock-Rhythmen und Melodien erinnern an die Beatles. Außerdem sind viele Collagen-Arbeiten mit aufgenommenen Soundschnipseln zu finden. "Deerhunter" ist ein tolles Album gelungen. Ein verträumter, tanzbarer, nachdenklicher und heiterer Sound.
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