Schwedische Möbel - schwedische Gardinen
Fast 25 Jahre nach der Wiedervereinigung beginnt die Aufarbeitung der DDR-Geschichte jetzt auch abseits von Stasiverbrechen. Vom Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen ist nun eine neue Studie erschienen, die sich ausführlich mit der erzwungenen Produktion von Waren in der DDR beschäftigt. Tobias Wunschik widmet sich in "Knastware für den Klassenfeind" hauptsächlich dem Export dieser Produkte in die BRD.
Erzwungene Arbeit für die Häftlinge der DDR
In allen Strafvollzugsanstalten der Volkspolizei wurden Häftlinge zur Arbeit gezwungen. Entweder arbeiteten sie in gefängniseigenen Betrieben oder sie produzierten Waren für externe Unternehmen. So arbeiteten in Leipzig Gefängnisinsassen zum Beispiel im VEB Leuchtenbau oder beim Verlag Offizin Andersen Nexö. Wer sich der Arbeit verweigerte, hatte mit Represalien zu rechnen: Gefangene erhielten weniger Essensrationen oder wurden teilweise sogar körperlich misshandelt.
Export der Waren in den Westen
Für die DDR spielte der Verkauf der in erzwungener Produktion hergestellten Waren eine elementare Rolle für die Beschaffung von Devisen. Doch auch für die innere Wirtschaftslage der DDR war die Häftlingsarbeit wichtig: Volkseigene Betriebe waren auf die Arbeiter aus den Haftanstalten angewiesen und hatten nach Generalamnestien regelmäßig mit Arbeitskräftemangel zu kämpfen.
Stand der Forschung
Wie wichtig die Häftlingsarbeit wirklich für die Wirtschaftslage der DDR war, lässt sich nicht noch abschließend einschätzen. Noch steht die Forschung am Anfang. Wichtig sei jetzt, dass die DDR Geschichte auch in wirtschaftlicher Hinsicht aufgeklärt und untersucht wird.
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