Sachsen arbeiten mehr
Foto: mephisto 97.6

2015 waren die Sachsen besonders fleißig. Das gab heute das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen an.
mephisto 97.6-Redakteurin hat deshalb heute auf der Straße nachgefragt, wie zufrieden die Sachsen mit ihrem Arbeitspensum sind und wie es zu den Unterschieden zwischen Ost und West-Deutschland kommt.
Im Durschnitt arbeitete jeder Sachse 1428 Stunden. Das sind 6 Stunden mehr als im Jahr zuvor. Zum einen liegt diese Steigerung an den Feiertagen: 2015 gab es drei mehr als 2014. Zum anderen sank die Anzahl der Marginalbeschäftigten, also der Mini- und 1-Euro-Jobber. Grund dafür ist die Einführung des Mindestlohns.
Im Osten wird mehr gearbeitet als im Westen
Auch im bundesweiten Vergleich haben die Sachsen mehr gearbeitet. Besonders zwischen Ost und West zeichnet sich ein deutlicher Unterschied ab. Erik Wolf, Geschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes der Region Leipzig, bewertet diesen Unterschied kritisch.
Dass da irgendjemand fleißiger oder fauler ist, ist Blödsinn. Das hat schlicht und ergreifend etwas mit den Tarifverträgen zu tun und die sind im Osten schlechter als im Westen.
Erik Wolf, Geschäftsführer des Gewerkschaftsbundes der Region in Leipzig
Dieses Überbleibsel gilt es zu beseitigen, sagt Wolf weiter. Es stellt – ebenso wie das Ost-West-Gefälle im Lohn – eine Benachteiligung für die Arbeitnehmer aus den neuen Bundesländern dar. Denn die schlechten Tarifverträge wirken sich auch auf das verfügbare Nettoeinkommen der Sachsen aus. Das lag im vergangenen Jahr bei ca. 900 Euro. Damit liegt Sachsen an vorletzter Stelle vor Mecklenburg- Vorpommmern in ganz Deutschland.
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