Kulturtipps zum Montag
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Schluss mit der Filterblase
20. Filmkunstmesse Leipzig: Aus dem Kinosessel die Welt entdecken
Von ungewollten Schwangerschaften, über die Abholzung des Regenwalds bis hin zu abgefahrenen Kämpfen gegen mannshohe Fliegen.
Auf der 20. Filmkunstmesse gibt es so einiges zu sehen. Mit Filmen aus über 20 Ländern wird dem Mainstream Kino der Kampf angesagt. Von Montag bis Freitag gibt es die Chance Arthouse Filme aus aller Welt auf der großen Leinwand zu sehen. Darunter auch einige Deutschland-Premieren oder Filme, die danach vielleicht gar nicht mehr im Kino laufen werden. Zu schauen gibt’s das Ganze im Passage Kino, im CineStar und in der Schaubühne. Dabei glänzt die Filmauswahl mit einigen Hochkarätern:
Das Drama „Niemals Selten Manchmal Immer“, über ein Mädchen, dass ungewollt Schwanger wird und in New York versucht Fuß zu fassen, konnte bereits auf der Berlinale Kritiker*innen und Zuschauer*innen gleichermaßen begeistern. Im dänischen Film „Another Round“ versucht dagegen ein Lehrer, gespielt von Mads Mikkelsen, sein Leben durch übermäßigen Alkoholkonsum auf die Reihe zu bekommen.
Auf der Filmkunstmesse können wir diese Woche also unsere Filterblase verlassen und ganz bequem aus dem Kinosessel neue Eindrücke aus der ganzen Welt bekommen.
“Visionen waren gestern”
Buchempfehlung: “Kummer im Westen” von Alexander Kühne
In seinem Debütroman “Düsterbusch City Lights” von 2016 beschreibt Alexander Kühne das Leben des Heranwachsenden Anton Kummer der im staatskonformen Osten aneckt. Getrieben von der Westmusik gründet er seinen eigenen Club und etabliert in dem kleinen Dorf Düsternbusch eine ausartende Partyszene. Als autobiografisches Werk beschreibt Kühne in dem Buch sein eigenes Leben als junger Rebell im brandenburgischen Lugau. Er selbst geht von Anfang an seinen eigenen Weg und schreibt über diese “großen Träume im Kleinen”.
In seinem zweiten Buch geht die Geschichte des Anton Kummers weiter, diesmal jedoch im Westen. Durchaus weniger autobiographisch und stattdessen fiktiver, beschreibt Kühne das nüchterne Erwachen im Westen. Der Wenderoman zeigt die Herausforderung denen sich der euphorische Anton im großen, desillusionierenden Berlin stellen muss.
Mit authentischen und persönlichen Worten schafft Kühne es auf humorvolle Weise ein Lebensgefühl einer ganzen Generation wiederzugeben. Aber was Alexander Kühne mit seinem neuen Buch verbindet und welche Hürden die neuen Freiheiten des Westens bereithalten, erklärt Herr Kühne am überzeugendsten selber:
“Kummer im Westen” von Alexander Kühne
Erschienen im Heyne Verlag
Ab Montag dem 14.09.2020 erhältlich für 16 Euro
Wie Leipzig die Zeitung erfand
Ausstellungseröffnung zum Tag der Zeitung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum in Leipzig
Am 1. Juli 1650 druckte Timotheus Ritzsch die erste Tageszeitung der Welt in Leipzig. 370 Jahre ist das nun her. Diesen Anlass nutzt die Verlagsstadt Leipzig, um am kommenden Sonntag den Tag der Zeitung zu feiern. Im Deutschen Buch- und Schriftmuseum eröffnet dazu am Sonntag die Ausstellung „370 Jahre Zeitungsdruck in Leipzig. Eine Jahrhunderttradition“. Gezeigt wird die Geschichte des Zeitungsdrucks in Leipzig, die tatsächlich erst letztes Jahr, mit dem Abschalten der letzten Druckmaschine, ihr Ende fand.
Doch was in all den Jahrhunderten dazwischen geschah und wie die Zeitung aus Leipzig ihren Weg in die Welt als Massenmedium fand, kann sich am Sonntag von 11 bis 16 Uhr im Buch- und Schriftmuseum feierlich angeschaut werden.
Weitere Informationen findet ihr unter: www.dnb.de/zeitungsdruck
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