Kulturschaffende in Not
Foto: Minou Becker

Rot erleutete Gebäude und bunte Demosntranten Gruppen auf dem Augustusplatz. Das letzte Wochenende hat so einige Kulturschaffende auf die Leipziger Straßen gezogen. Der Grund: Wirtschaftlich und Finanziell geht es der Kunst- und Kulturszene nur zu schlecht. Dabei lassen sich die kreativen Köpfe Leipzigs einiges einfallen um dieser Not entgegenzuwirken.
#DAS ist Leipzig
Mit der Plattform #DAS ist Leipzig hat sich eine Webiste gegründet auf der verschiedene Veranstaltungsübersichten, Möglichkeiten finazieller Unterstützung und aktuelle politische Maßnahmen erklärt werden. Die Plattform ist ein Zusammenschluss der Vereine Kreatives Leipzig, die Initiative Leipzig plus Kultur und des Livekombinats Leipzig e.V.
Maria Köhler, Vorstandsvorsitzende der Kreativen Leipzig e.V., erklärt im Interview welche Gedanken die Kulturschaffenden zum Anfang der Corona-Krise herumtrieben:
Und da war die Frage, was kann die Kultur- und Kreativszene in Leipzig tun, gerade aktiv in der Krise. Und da haben wir gesagt, was wir tun können, ist sichtbar zu machen, was noch da ist. Kultur findet irgendwie trotz alledem noch statt.
Maria Köhler
Der Einfallsreichtum der verschiedenen Kulturhäuser ist dabei grenzenlos. Von Spendenaktionen bis Soli-Ticktes gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten finanziell zu unterstützen. Doch neben dem Publikum muss natürlich auch die Politik ihren Teil zur Rettung der Kulturszene leisten.
Maßnahmen der Politk
Mit dem Notfallpaket der Bundesregierung "NEUSTART KULTUR" wurden der Kulturszene bereits eine Milliarde Euro versprochen. Nach Frau Köhler leider noch lange nicht genug Geld um wirklich einen Unterschied zu machen.
Doch auch der Freistaat Sachsen kündigt umfangreiche Maßnahmen an. So ist beispielsweise ein Stipendienprogramm ins Leben gerufen worden, bei dem bis zu 3.000 pro Antragsteller zugesprochen werden können. Auf unsere Anfrage waren sich CDU, SPD, die Grüne sowie die AfD einig, dass der finanziellen Not der Kulturschaffenden schnellstmöglich entgegengewirkt werden müsse.
Dabei wurden jedoch unterschiedliche Stimmen und Herangehensweisen deutlich. So lässt die CDU vernehmen, dass eine Priorisierung der Kulturhäuser wichtig sei. Die AfD will gar finanzielle Hilfen für "linksgerichtete" Veranstaltungsorte komplett streichen. Als Beispiel nannten sie in ihrem schriftlichen Statement das Werk2 und das Conne Island. Grüne und SPD wiederrum, wollen eine möglichst breite und umfangreiche Unterstützung gewährleisten und diese schnellst möglich zugänglich machen.
Auch wenn viele Maßnahmen bereits durchgesetzt oder in Planung sind, ist zum jetztigen Zeitpunkt noch unklar, wer wann welche Zuschüsse bekommen wird. Und auch wenn aus dem Publikum eine große Spendenbereitschaft kommt, stehen viele Häuser durch die Hygiene-Regelungen vor einer organisatorischen wie finanziellen Herausforderung.
Wie die Zukunft der breiten Kultur- und Kreativszene Leipzigs aussehen wird, muss sich also noch zeigen.
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