Feuilleton, Podcasts und die Soziologie

Diese Podcasts und auditiven Beiträge sind das Ergebnis des Seminars „Reportage, Feuilleton, Podcasts und die Soziologie“, das am Institut für Kulturwissenschaften von Thomas Schmidt-Lux und Andreas Bischof gehalten wurde. Das Seminar war ein Experiment: Studierende der Kulturwissenschaften in Leipzig wollten die Stadt Leipzig erforschen und sie beobachten, ohne danach die üblichen Hausarbeiten zu schreiben, damit diese dann in wie so vielen Fällen unbeachtet im Regal verschwinden. Stattdessen haben die Teilnehmenden des Seminares zum einen versucht, schöne und interessant geschriebene Texte zu produzieren. Zum anderen sollten durch die Texte die erforschten Orte hörbar werden. Mit anderen Worten: Das Seminar hat versucht, den soziologischen Blick und den Stil der soziologischen Feuilletons von Siegfried Kracauer in neue Medienformate zu übersetzen.
Der Kultstatus stellte am 12. Februar 2018 in seiner Sendung bereits vier der entstandenen Podcasts vor und bietet auf diesem Wege einen Einblick in die weiteren Ergebnisse des Seminars: Versuche von feuilletonistischen Audios mit Themen um sowie über die Großstadt.
Viel Spaß beim Hören!
Des einen Müll, des anderen Schatz?
„Des einen Müll, des anderen Schatz“ ist die dritte Episode einer Audio-Reihe, die sich mit Flohmärkten und ähnlichen Formaten beschäftigt. Wer verkauft hier eigentlich was? Und was erhoffen sich die Besuchenden von einem Flohmarktbesuch? Lucy Frank ist bei ihren Ausflügen auch bei einer Haushaltsauflösung gelandet, wo sich ihr Fragen nach Konsum, Grundhaltungen und der Aneignung von Dingen aufgedrängt haben.
Den Beitrag zum Nachhören findet ihr hier:
Ein bisschen mehr Luft nach Oben
Aussichtspunkte - sie gehören zu einer Großstadt schlichtweg dazu. Ob als Terrasse auf einem Hochhaus, als höchster Punkt auf einem Berg oder auf einem eigens zu diesem Zweck gebauten Turm. Es sind Orte, die Touristen nicht nur anziehen, sondern einen auch immer wieder zurück kommen lassen. So wie etwa der MDR-Turm in Leipzig, der mit seinen 142,5 Metern Höhe immer wieder erachtliche Mengen and Menschen anlockt. Doch warum eigentlich sind wir gerne in der Höhe? Was lässt uns gerne oben sein? Melanie Krahl und Anna Bertram haben sich auf den MDR-Turm begeben, dort mit Leuten gesprochen und sich Gedanken dazu gemacht, was den Menschen in die Höhe zieht.
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"Du kommst hier nicht rein!"
Strikte Türpolitik hat sich in der elektronischen Clubszene verstärkt zum Thema gemacht. Dabei geht es darum, den Feiernden direkt zu Beginn gewisse 'Spielregeln' verständlich zu machen. Doch was genau passiert dabei eigentlich an der Tür eines Clubs und worin bestehen die Implikationen dessen für den Abend des Vergnügens?
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Dinge, die du kaufst, sind nicht deine
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Motivation von Mitgliedern des Makerspaces, einer Mitmachwerkstatt im Leipziger Norden. Es geht dabei nicht nur darum, was Selbstgemachtes von gekauften Produkten unterscheidet, sondern auch um die Frage, was eine Rückkehr zum traditionellen Handwerk so reizvoll macht.
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Kultur des Public Viewing
Das letzte Jahr war wieder WM-Jahr. Public Viewing und ein gesellschaftlich anerkannter Patriotismus sind da auf einmal salonfähig. Sarah Schneider und Pauline Seuß interessierten sich dafür, warum man eigentlich zum Public Viewing geht: Aus Liebe zum Sport, zum National-Team oder zum Land? Oder weil man so wildfremden Menschen mal ganz nahe kommen kann, sich weniger allein fühlt in einer auf Individualismus und Egoismus ausgelegten Welt? Braucht großer Sport eine große Leinwand oder ist die situative Eventgemeinschaft der Grund, weshalb man Couch und Wohnzimmer verlässt?
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Prinz-Brötchen und der Klassengeschmack
Kennt ihr das auch, diese Orte, die einfach nicht Teil eurer ‚Bubbel‘ sind? An denen ihr immer wieder vorbeigeht und mit der Zeit eure eigene Vorstellung davon habt - ein romantisches Bild oder eine klischeebehaftete Idee… Joanna Kiefer hat sich im Rahmen des Seminars einem solchen Ort in ihrer Nachbarschaft genähert und dabei versucht hinter den ersten Eindruck eines Imbisses zu blicken, der zunächst aus der Zeit gefallen und in der DDR stehen geblieben scheint. Gefunden hat sie eine Institution, die mit den Worten des Soziologen Pierre Bourdieu einen bestimmten Klassengeschmack verkörpert.
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Stickern in Leipzig
Der Podcast beleuchtet die Fragen, warum Menschen Sticker im öffentlichen Raum verkleben, für wen Sticker von Bedeutung sind und was speziell in Leipzig so alles verklebt wird.
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Unter Körben
Seit dem Umbau des Johannesfriedhofs treffen sich dort Menschen, um sich jenseits des schnelllebigen Alltag ihrer Leidenschaft zu widmen - dem Basketball. Zu diesem öffentlichen (Rückzugs)ort der Verständigung und Erholung sammelte der Autor Jacob Busse in seinem Podcast ein paar Gedanken.
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