Faking Bullshit
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Der in Ahlen gedrehte Spielfilm „Faking Bullshit“ ist eine Adaption der schwedischen Komödie „Kopps“ aus dem Jahr 2003. Der Schauspieler Alexander Schubert, den einige z.B. aus der „Heute Show“ kennen könnten, feierte mit dem Film sein Regiedebut und schrieb auch selbst das Drehbuch.
Worum geht’s?
Der Film handelt von einer Polizeiwache in der Provinz in Nordrhein-Westfalen, die kaum etwas zu tun hat und deswegen kurz vor der Schließung steht. Die kühle Beamtin Tina (Sina Tkotsch) wird wegen der mangelnden Kriminalität auf die Wache 23 versetzt, um deren Notwendigkeit zu prüfen.
Die vier Polizeibeamt:innen, die auf der Wache arbeiten, wollen ihre Arbeitsplätze retten und sich nicht mit der Schließung ihrer Station abfinden. Daher begehen sie selbst Straftaten und geben die Schuld dem Obdachlosen Klaus (Bjarne Mädel, unter anderem bekannt aus „Der Tatortreiniger“). Während ihrer Arbeit stoßen die Beamt:innen allerdings auf einen realen und bisher ungeklärten Kunstraub, mit dem sich zuvor schon Tina beschäftigt hatte.

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Gesellschaftskritik am Puls der Zeit
Bereits in der ersten Szene wird die aktuelle Debatte um Alltagsrassismus thematisiert, in der Deniz (Erkan Acar) vermehrt nach seiner Herkunft gefragt wird, obwohl er mehrfach betont, dass er in Deutschland geboren und aufgewachsen sei.
Auch Themen, wie Stigmatisierung, Political Correctness und Sexismus ziehen sich durch den ganzen Film und werden immer wieder in den Gesprächen aufgenommen. So geraten auch der alte sexistische Vorgesetzte und die feministische Kollegin, die ihre Karriere vorantreiben will, immer wieder aneinander.
Allerdings könnte die Gesellschaftskritik noch ausführlicher sein und tiefer gehen. Der Plot, in dem die Polizist:innen selbst als Kriminelle agieren, passt ebenfalls zu aktuellen Debatten, jedoch wird diesem dann wegen des tatsächlichen Kunstraubs plötzlich keine weitere Beachtung geschenkt. Zudem reihen sich bei der Aufklärung des Kunstraubs plumpe Zufälle aneinander und so fällt das Ende des Films eher enttäuschend aus.
Starke Besetzung
Die Rollen sind insgesamt sehr überzeugend besetzt und die liebenswürdigen Charaktere sorgen immer wieder für ein Schmunzeln. Zudem ist es erfrischend, nicht immer die gleichen Comedy-Gesichter zu sehen. Besonders Bjarne Mädel kann mit seiner Präsenz den Film ungemein bereichern, da er gewohnt stark aufspielt und durch seine Figur weitere Missstände in der Gesellschaft aufgezeigt werden.
Fazit
Mit „Faking Bullshit“ liefert Regisseur Alexander Schubert eine weitere Komödie aus Deutschland ab, die man trotz interessanter Momente bald wieder vergessen haben wird. Für einen entspannten Filmabend ohne hohen Anspruch ist dieser Film jedoch auf jeden Fall geeignet. Bjarne Mädel-Fans kommen auf ihre Kosten und werden während der 103 Minuten Laufzeit gut unterhalten.
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