Wie Gebärmutterhalskrebs entsteht
Foto: Paula Drope

Im molekularonkologischen Labor der medizinischen Fakultät an der Universität Leipzig wird Grundlagenforschung betrieben. Das heißt: Hier will man wissen, wie die Dinge funktionieren, um die Ergebnisse dann zu publizieren und anderen Wissenschaftlern zugängig zu machen.
Der DREAM-Komplex
Im Labor erforschte ein Team um den mittlerweile promovierten Dr. Martin Fischer auf molekularer Ebene, wie das HP-Virus die menschlichen Zelle durcheinander bringt und letztenendes Krebserkrankungen auslöst. Sie fanden heraus, dass für die Zellteilung bestimmte Gene aktiv sein müssen. Normalerweise wird die Zellteilung durch den Proteinkomplex DREAM reguliert und findet nur dann statt, wenn es für den menschlichen Organismus sinnvoll ist. Ansonsten verhindert der DREAM-Komplex das Wachstum.
Kommt es zu einer Virusinfektion durch HPV, wird das Protein E7 hergestellt. Im Labor haben die Forscher nun herausgefunden, dass dieses Protein die Verbindung des DREAM-Komplexes an die Zellgene zerstört. Die Zellen können sich, da die Regulation fehlt, leichter und schneller teilen, was in letzter Konsequenz zu einer Krebserkrankung führt.
Grundlage für andere Forschungen
Mit ihrer Forschung sind die Wissenschaftler dem Verstehen der viralen Krebsinfektionen ein Stück näher gekommen. Durch die Veröffentlichung ihrer Ergebnisse in der Fachzeitschrift "Nucleic Acids Research" können nun auch andere Wissenschafler davon profitieren. Denn HPV ist nicht nur für Gebärmutterhalskrebs ursächlich, auch andere Krebsarten werden durch das Virus ausgelöst. Durch die Forschung an der Universität Leipzig können nun auch andere Wissenschaftler Rückschlüsse auf ihre eigene Forschung ziehen, denn es ist durchaus möglich, dass es noch andere Proteine gibt, die ganz ähnlich funktionieren, so Laborleiter Prof. Dr. Kurt Engeland im Interview.
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