Eine wahnsinnig tolle Dystopie
Foto: Alex Knowles

Unterirdische Bunker, Brexit und psychopathische künstliche Intelligenzen. Was wie ein Katastrophen-Bingo klingt, sind die Inspirationen des zweiteiligen Werks „Everything Not Saved Will Be Lost“. Dabei ist der Band wichtig, dass es sich nicht um eine ferne dystopische Zukunft handelt. Es geht vielmehr um bereits reale Probleme, die unweigerlich zur Katastrophe führen. Eine Katastrophe, die alles nimmt, was man nicht sicher verwahrt.
“I read an article today about some US scientists who got A.I. to learn psychopathic behaviour from Reddit posts. That’s terrifying.”
-Jack Bevan (Schlagzeuger) gegenüber NME
Trotz der großen Ängste und einem Bandmitglied weniger läuft es eigentlich ganz gut bei den Foals. Denn sogleich landete das Album in den Top 5 der Albumcharts ihrer Heimat Großbritannien. Und das sogar nicht zum ersten Mal, schaut man sich ihre Album-Historie an.
Immer noch Foals aber doch anders
Die Band macht ihren experimentellen Indie-Rock wie eh und je und schafft es dabei trotzdem eine große Zuhörerschaft zu gewinnen. Die Worte „eh und je“ sind dabei nicht so ganz richtig, denn das Album hört sich sicher nicht wie die Älteren an, auch wenn es typisch Foals bleibt.
Die Songs liegen allesamt auf einer Skala von „absolut tanzbar“ bis „einfach nur zuhören und mitnicken“ verteilt. Auch wenn das nicht immer ganz eindeutig ist. So fängt der Song „Syrups“ mit einem ruhigen Bass an und zeigt in der zweiten Hälfte überraschende Wandlungsfähigkeit in einem mitreißenden Höhepunkt.
Einfach das Beste aus der Katastrophe machen
Das Album wirkt auf eine sehr gute Art und Weise verwirrt und durcheinander. Manchmal hektisch und manchmal ruhig. Trotzdem bleibt alles stimmig. Die Songs passen zueinander und fühlen sich in ihrer Gesamtheit an wie ein guter Rutsch. „Part 1 Everything Not Saved Will Be Lost“ gibt einem jeden Grund sich auf den Herbst zu freuen, wenn der Rutsch mit dem zweiten Teil weiter geht.
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